BAG Schweiz: Impfstoff-Nebenwirkungen seltener als Corona-Folgen
BAG Schweiz: Impfstoff-Nebenwirkungen seltener als Corona-Folgen
unwissenschaftlich
unwissenschaftlich

Faktencheck

Faktencheck: Impfstoff-Nebenwirkungen im Vergleich zu Corona-Folgen

Das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) behauptet auf seiner Internetseite, das Risiko schwerer Nebenwirkungen durch die neuartigen Corona-Impfstoffe sei geringer als das schwerer Nachwirkungen der Corona-Infektion [1].

Allerdings hat das BAG seine Seite nicht aktualisiert; neue Daten widerlegen die Aussage eindeutig. Die vom BAG zitierte Studie aus Israel ist zudem methodisch nicht eindeutig geeignet, die Behauptung zu belegen. Probanden* wurden, wenn sie im Verlauf der Studie geimpft wurden, aus der Kontrollgruppe in die Gruppe der Geimpften verschoben, so dass sie in der Kontrollgruppe nicht mehr ausgewertet werden konnten. Die in der Gruppe dann „fehlenden“ Geimpften wurden durch nachrückende Ungeimpfte aufgestockt. Zudem sagen die Autoren der israelischen Studie selbst, dass die schädlichen Nachwirkungen von SARS-CoV-2 auf der einen und Impfungen auf der anderen Seite jeweils in unterschiedlichen Kohorten, d. h. Probandengruppen mit unterschiedlichen Voraussetzungen wie etwa Alter etc., erhoben wurden und deswegen nicht direkt vergleichbar sind. Dies lässt das BAG aber völlig außer Acht und vergleicht die Werte trotzdem. Der von uns gecheckte Fakt ist außerdem nicht die einzige fragwürdige Meldung auf der Seite des BAG; die Aussage zur Fruchtbarkeit ist nicht korrekt [2].

Die israelische Studie erhebt Daten nur bis 42 Tage nach der Impfung oder der Infektion, sodass später auftretende schwere Nebenwirkungen oder Spätfolgen nicht erfasst werden, d.h., es bleibt unklar, ob die Impfungen bei den Schäden die möglichen Schäden von Post-Covid nicht doch noch überholen [3]. Die Nebenwirkungsrate liegt laut einer australischen Erhebung weiter über der herkömmlicher Impfungen [4]. Die Ergebnisse der israelischen Studie zu Long-Covid und Post-vac wurden in unterschiedlichen Kohorten erhoben und sollten demnach nicht verglichen werden, weitere Studien führt das BAG aber nicht an. Damit hat das BAG eigentlich gar keine Daten geliefert, um seine Behauptung zu belegen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es zu einer erheblichen Anzahl von Impfschäden kommt [4, 5, 6, 7, 9, 10]. Zu Long-Covid bei Ungeimpften finden wir allerdings auf den ersten Blick gar keine Publikationen, wie etwa eine Suche im google-scholar zeigt [8]. Entweder tritt also Long Covid bei Ungeimpften nur selten auf, oder es gibt noch keine Datengrundlage, die hier verlässliche Aussagen zulassen würde. Einfach etwas behaupten ohne Datengrundlage, wie das BAG es tut, wäre allerdings unwissenschaftlich.

Der Faktencheck des BAG liegt falsch. Um die Impfnebenwirkungen wirklich mit Corona-Spätfolgen (Long Covid) vergleichen zu können, müssen Probanden über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Mit einem Zeitraum von nur 42 Tagen lässt sich keine sichere Aussage treffen. Ergebnisse anderer Studien zeigen eine hohe Anzahl schwerwiegender Nebenwirkungen bei den neuartigen Corona-Impfstoffen; Studien zu Long Covid bei Ungeimpften gibt es bisher offenbar kaum. Das BAG hat demnach keine Belege für seine Aussage.

 

*Es sind immer alle Geschlechteridentitäten gemeint.

Sollen wir für Dich ermitteln?

Wir sehen nicht alle falschen Faktenchecks. Schlag uns einfach eine Seite zur Prüfung vor. Hast Du den Verdacht, dass ein Faktencheck falsch ist? Sind Sachverhalte nicht nachvollziehbar beschrieben? Schreib uns. Ganz kurz, ganz knapp. Wir übernehmen den Rest.

Keine Zeit?

Hier die Übersicht!

Behauptung

Das Risiko schwerer Nebenwirkungen durch die neuartigen Corona-Impfstoffe sei geringer als das schwerer Nachwirkungen der Corona-Infektion.

Quellen

https://bag-coronavirus.ch/impfung/nebenwirkungen-fragen/

Das sagt der Faktenchecker

Das Risiko schwerer Nebenwirkungen durch die neuartigen Corona-Impfstoffe sei geringer als das schwerer Nachwirkungen der Corona-Infektion.

Quellen

https://bag-coronavirus.ch/impfung/nebenwirkungen-fragen/

Kritik am Vorgehen

Das BAG hat seine Seite nicht aktualisiert; neue Daten widerlegen die Aussage eindeutig. Die vom BAG zitierte Studie aus Israel ist zudem methodisch nicht eindeutig geeignet, die Behauptung zu belegen. Probanden* wurden, wenn sie im Verlauf der Studie geimpft wurden, aus der Kontrollgruppe in die Gruppe der Geimpften verschoben, so dass sie in der Kontrollgruppe nicht mehr ausgewertet werden konnten. Die in der Gruppe dann „fehlenden“ Geimpften wurden durch nachrückende Ungeimpfte aufgestockt. Zudem sagen die Autoren der israelischen Studie selbst, dass die schädlichen Nachwirkungen von SARS-CoV-2 auf der einen und Impfungen auf der anderen Seite jeweils in unterschiedlichen Kohorten, d. h. Probandengruppen mit unterschiedlichen Voraussetzungen wie etwa Alter etc., erhoben wurden und deswegen nicht direkt vergleichbar sind. Dies lässt das BAG aber völlig außer Acht und vergleicht die Werte trotzdem. Der von uns gecheckte Fakt ist außerdem nicht die einzige fragwürdige Meldung auf der Seite des BAG; die Aussage zur Fruchtbarkeit ist nicht korrekt [2].

Check the Checker Faktencheck

Die israelische Studie erhebt Daten nur bis 42 Tage nach der Impfung oder der Infektion, sodass später auftretende schwere Nebenwirkungen oder Spätfolgen nicht erfasst werden, d.h., es bleibt unklar, ob die Impfungen bei den Schäden die möglichen Schäden von Post-Covid nicht doch noch überholen [3]. Die Nebenwirkungsrate liegt laut einer australischen Erhebung weiter über der herkömmlicher Impfungen [4]. Die Ergebnisse der israelischen Studie zu Long-Covid und Post-vac wurden in unterschiedlichen Kohorten erhoben und sollten demnach nicht verglichen werden, weitere Studien führt das BAG aber nicht an. Damit hat das BAG eigentlich gar keine Daten geliefert, um seine Behauptung zu belegen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es zu einer erheblichen Anzahl von Impfschäden kommt [4, 5, 6, 7, 9, 10]. Zu Long-Covid bei Ungeimpften finden wir allerdings auf den ersten Blick gar keine Publikationen, wie etwa eine Suche im google-scholar zeigt [8]. Entweder tritt also Long Covid bei Ungeimpften nur selten auf, oder es gibt noch keine Datengrundlage, die hier verlässliche Aussagen zulassen würde. Einfach etwas behaupten ohne Datengrundlage, wie das BAG es tut, wäre allerdings unwissenschaftlich.

Check the Checker Fazit

Der Faktencheck des BAG liegt falsch. Um die Impfnebenwirkungen wirklich mit Corona-Spätfolgen (Long Covid) vergleichen zu können, müssen Probanden über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Mit einem Zeitraum von nur 42 Tagen lässt sich keine sichere Aussage treffen. Ergebnisse anderer Studien zeigen eine hohe Anzahl schwerwiegender Nebenwirkungen bei den neuartigen Corona-Impfstoffen; Studien zu Long Covid bei Ungeimpften gibt es bisher offenbar kaum. Das BAG hat demnach keine Belege für seine Aussage.

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