dpa: Krankenkassendaten belegen KEINEN Anstieg von Todesfällen (Kohorteneffekt)
dpa: Krankenkassendaten belegen KEINEN Anstieg von Todesfällen (Kohorteneffekt)
irreführend, Einzelmeinung, falsche Interpretation von Daten, wichtige Quellen außer Acht gelassen, unwissenschaftlich
irreführend, Einzelmeinung, falsche Interpretation von Daten, wichtige Quellen außer Acht gelassen, unwissenschaftlich

Faktencheck

Faktencheck – mehr Todesfälle durch Corona-Impfstoffe

Die AfD behauptet auf Basis einer Analyse von Krankenkassendaten, dass es durch die Impfkampagne mit den neuartigen Corona-Impfstoffen zu mehr plötzlichen Todesfällen und Herztoden gekommen sei [1].

Für die oben genannte Behauptung hat die Deutsche Presseagentur (dpa) einen Faktencheck durchgeführt und kommt zu dem Schluss, die Analyse sei falsch und nennt als Ursache einen „Methoden-Effekt“. Der AfD-Abgeordnete Sichert hätte eine Datenmenge angefordert, bei der von vornherein klar war, dass der entsprechende Anstieg auftreten würde, ohne dass er tatsächlich existierte. Da er lediglich die Daten der Versicherten abgefragt habe, welche nur im Jahr 2021 eine kassenärztliche Abrechnung verursacht hätten, läge ein sogenannter Kohorteneffekt vor. Denn in der angefragten Datenbasis von Personen, die noch in 2021 beim Arzt waren, kann es natürlich vor 2021 nicht zu Todesfällen gekommen sein. So sei der vermeintlich signifikante Anstieg von Todesfällen in 2021 zu erklären, ohne dass es ihn tatsächlich gegeben hätte. Dass dennoch Todesfälle vor 2021 in der Datenbasis auftauchten, läge an Eingabe- oder Übertragungsfehlern. Die derzeitige Übersterblichkeit lasse sich zwar nicht durch Corona erklären, es lägen jedoch keine Beweise dafür vor, dass die Impfung schuld wäre. Ganz im Gegenteil trüge die Impfung dazu bei, Todesfälle zu verhindern. Der von der AfD postulierte Anstieg bei den Todesfällen ließe sich nicht aus den Daten ableiten, dies sei nur möglich, wenn sich der Datensatz auf alle Versicherten beziehen würde. Die Risiken von Nebenwirkungen seien zudem äußerst gering. [2]

Die Faktenchecker der dpa gehen wenig fachkundig vor; so haben sie etwa schon in der Überschrift die Begriffe Methoden- und Kohorteneffekt verwechselt. Ganz offenkundig sind ihnen weder Zeitraum noch Umfang der Datengrundlage klar. Zu behaupten, der Abgeordnete Sichert hätte die Daten so abgefragt, dass die vergleichende Auswertung zu einem Anstieg führen musste, ohne dass er tatsächlich existierte, ist schlichtweg falsch. Weder ein in der Abfragemethode begründeter Effekt, noch ein Kohorteneffekt liegen vor. Bei der Aussage, es lägen Eingabe- oder Übertragungsfehler vor, erklärten die dpa Faktenchecker nicht, wem diese Fehler zuzuschreiben sind. Das hätten sie nach vernünftiger Analyse feststellen und klar kommunizieren können. Die dpa-Faktenchecker haben zudem die Aussage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung der Bundesrepublik Deutschland (Zi), es lägen keine Auffälligkeiten vor, ungeprüft übernommen. Zu behaupten, die derzeitige Übersterblichkeit sei definitiv nicht den Impfungen zuzuordnen und zu unterstreichen, dass Impfungen vielmehr Todesfälle verhinderten, ist kein Fakt, sondern eine Meinung ohne wissenschaftliche Grundlage. Dass Impfnebenwirkungen äußerst gering seien, ist nicht belegt.

Gleich zu Beginn unseres Faktenchecks müssen wir klären, um welche Daten es sich handelt und ob sie wie angefragt geliefert wurden. Gefragt wurde zum einen nach allen Versicherten, die seit 2016 beim Arzt waren und für die 2021 ein Impfnebenwirkungscode abgerechnet wurde, und zum anderen nach allen Versicherten, bei denen seit 2016 zumindest irgendetwas abgerechnet wurde, jedoch ohne eine Abrechnung von Impfnebenwirkungscodes in 2021. Man könnte also sagen: gegen Corona geimpfte Versicherte mit Nebenwirkungen und Versicherte mit unklarem Corona-Impfstatus. Damit beziehen sich die angefragten Daten auf fast alle Versicherten, wie auch die Größe der beiden Gruppen zeigt: 2,5 Mio. Geimpfte mit Nebenwirkungen gegenüber 69,5 Mio. Versicherten mit unklarem Impfstatus. Es wurde entgegen der Behauptung der dpa nachweislich nicht nur nach Versicherten gefragt, die 2021 behandelt wurden. [1, 3]

Eine Analyse der Daten ergibt zunächst, dass es keine Übertragungsfehler seitens der AfD gegeben hat. Die Daten wurden so ausgewertet, wie sie im von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV gelieferten pdf vorlagen [3]. Für die Eingabe der Daten und damit für potenziell enthaltene Eingabefehler ist die KBV selbst verantwortlich. Das hätte die dpa leicht anhand der öffentlich zugänglichen Daten überprüfen können [3]. Das Datenmaterial umfasst die Daten aller Versicherten, die ab 2016 und eben nicht nur in 2021 behandelt wurden. Entgegen der Aussage von Dr. von Stillfried, welcher beim der KBV untergeordneten Zi beschäftigt ist, hat die KBV dies bestätigt und bisher nicht widerrufen [3].

Um zu prüfen, ob in diesen Daten ein Kohorten-Effekt vorliegt, muss zunächst klar sein, was ein Kohorten-Effekt überhaupt ist. Dabei handelt es sich um einen Effekt, der sich aus der Stichprobe selbst ergibt, z. B. viele Eheschließungen in wirtschaftlich günstigen Jahren ziehen etwas später auch mehr Scheidungen nach sich [4]. Was Dr. von Stillfried meint, ist also kein klassischer Kohorten-Effekt. Er bezieht sich vielmehr darauf, dass die Datenauswahl seiner Meinung nach so vorgenommen wurde, dass ein bestimmter Effekt (Anstieg der Todesfälle) eintreten musste. Der Anstieg entstünde, weil Versicherte, die in 2021 noch beim Arzt waren, eben erst ab 2021 versterben konnten, aber nicht davor. Dies ist aber bei den vorliegenden Daten nicht der Fall, denn beide Datenpakete umfassen die Abrechnungen aller Versicherten, die ab 2016 behandelt wurden, wie die KBV bestätigte. Eine Präselektion kann keinen Effekt auf eine Datenmenge haben, in der sie gar nicht gemacht wurde. Würden die Ausführungen von Dr. von Stillfried stimmen, müssten auch andere Abrechnungscodes diesen vermeintlichen Kohorteneffekt aufweisen. Betrachtet man die Daten insgesamt, so zeigt sich der Effekt beim plötzlichen Kindstod R 95 „Plötzlicher unerklärter Tod vor Vollendung des ersten Lebensjahres“ jedoch nicht. Auch diese kleinen Versicherten müssten den sprunghaften Anstieg der Todesfälle ab 2021 zeigen, wenn wirklich nur Versicherte in den Daten enthalten wären, die in 2021 behandelt wurden. Das ist aber nicht der Fall, wie wir in der untenstehenden Grafik zeigen. Es zeigt sich durch den pandemiebedingten Geburtenrückgang ein leichter Abfall, wie es zu erwarten war.

Der von Dr. von Stillfried postulierte Effekt existiert nicht, und mehr noch, das Datenmaterial ist so wie angefordert.

Auch dass man in die Daten für die R-Diagnosen keinen Anstieg hineininterpretieren könne, stimmt nicht. Der Anstieg zeigt sich deutlich, auch wenn man alle Versicherten zusammen betrachtet (s. Grafik). Dass bei der derzeitigen Impfquote in Deutschland auch Geimpfte unter den 69,5 Mio. Versicherten waren, die in 2021 keine Impfnebenwirkung abgerechnet haben, liegt auf der Hand. Unseren Berechnungen zufolge kommt es zu einem signifikanten Anstieg der Codes I46.1, I46.9 und R99 [5, 6]. Die dpa sagt zwar, die Häufung liege nicht an der Impfung, aus unseren Daten könnte man diese Schlussfolgerung allerdings durchaus ziehen, schließlich beginnt der Anstieg im ersten Quartal 2021.

Dass das Zi nun plötzlich eine Grafik veröffentlicht, nach der es angeblich nicht zu einer Häufung plötzlicher Todesfälle kommt, widerspricht den KBV-Daten. Es ist unklar, um welche Daten es sich handelt, da das Zi die Rohdaten nicht zur Verfügung stellt. Aufgrund des unterschiedlichen Erhebungszeitraumes muss es sich aber um andere Daten handeln als die, die die AfD zur Verfügung hatte. Dass das Risiko von Impfnebenwirkungen gering sei, ist höchstwahrscheinlich nicht korrekt. Wir werden diese Aussage der dpa in einem gesonderten Faktencheck überprüfen.

Die Faktenchecker der dpa liegen falsch, die Analyse der AfD ist höchstwahrscheinlich korrekt, denn wir kommen mit anderen Rechenmethoden zum gleichen Ergebnis, die Todesfälle sind deutlich angestiegen, und es ist nicht ausgeschlossen, dass dieser Umstand mit der Impfkampagne zusammenhängt. Zu diesem Schluss kommen wir, weil wir anders als Dr. von Stillfried davon ausgehen, dass die KBV Daten wie gefordert auch für Versicherte mit einer Abrechnung vor 2021 an die AfD geliefert hat, schließlich hat sie dies selbst bestätigt, und die Daten zum plötzlichen Kindstod deuten ebenfalls darauf hin. Dass der Kohorteneffekt bei R96 – R99 auftritt und bei R 95 nicht, würde bedeuten, dass der Datensatz nicht integer ist, d .h. die Daten nicht in sich geschlossen sind. Wenn das der Fall wäre, bliebe uns nur, den korrekten Datensatz zu erhalten.

 

An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass wir die AfD nicht vor anderen deutschen Parteien favorisieren. Am allgemeinen üblichen Parteienbashing egal welcher Parteien beteiligen wir uns allerdings nicht. Wir akzeptieren vielmehr die Entscheidungen des Bundeswahlleiters.

*Es sind immer alle Geschlechteridentitäten gemeint.

 

Quellen

[1] https://afdbundestag.de/datenauswertung-von-impffolgen/

[2] https://dpa-factchecking.com/germany/221213-99-888455/?fbclid=IwAR11Ppz_JpYG8i2TcywfkT2g93vVFem9c9I3XbEYdPKDybneFamISmNj6aU

[3] https://www.kbv.de/html/2022_61368.php

[4] http://eswf.uni-koeln.de/lehre/0203/ws0203/V34.html

[5] https://www.restart-democracy.org/2022/12/21/kbv-anstieg-von-todesfaellen-in-2021-waere-ohne-impfung-noch-viel-hoeher-ausgefallen/

[6] https://www.restart-democracy.org/2022/12/21/zi-aus-den-kbv-daten-lassen-sich-keine-signifikanten-steigerungen-von-todesfaellen-ableiten/

 

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Behauptung

Durch die Impfkampagne mit den neuartigen Corona-Impfstoffen ist es zu mehr plötzlichen Todesfällen und Herztoden gekommen.

Das sagt der Faktenchecker

Die Analyse sei falsch. Ursache sei ein „Methoden-Effekt“. Der AfD-Abgeordnete Sichert hätte eine Datenmenge angefordert, bei der es von vornherein klar war, dass der entsprechende Anstieg auftreten würde, ohne dass er tatsächlich existierte. Da er lediglich die Daten der Versicherten angefragt habe, welche nur im Jahr 2021 eine kassenärztliche Abrechnung verursacht hätten, läge ein sogenannter Kohorteneffekt vor. Denn in der angefragten Datenbasis von Personen, die noch in 2021 beim Arzt waren, kann es natürlich vor 2021 nicht zu Todesfällen gekommen sein. So sei der vermeintlich signifikante Anstieg von Todesfällen in 2021 zu erklären, ohne dass es ihn tatsächlich gegeben hätte. Dass dennoch Todesfälle vor 2021 in der Datenbasis auftauchten, läge an Eingabe- oder Übertragungsfehlern. Die derzeitige Übersterblichkeit lasse sich zwar nicht durch Corona erklären, es lägen jedoch keine Beweise dafür vor, dass die Impfung schuld wäre. Ganz im Gegenteil trüge die Impfung dazu bei, Todesfälle zu verhindern. Der von der AfD postulierte Anstieg bei den Todesfällen ließe sich nicht aus den Daten ableiten, dies sei nur möglich, wenn sich der Datensatz auf alle Versicherten beziehen würde. Die Risiken von Nebenwirkungen seien zudem äußerst gering.

Kritik am Vorgehen

Die Faktenchecker der dpa gehen wenig fachkundig vor; so haben sie etwa schon in der Überschrift die Begriffe Methoden- und Kohorteneffekt verwechselt. Ganz offenkundig sind ihnen weder Zeitraum noch Umfang der Datengrundlage klar. Zu behaupten, der Abgeordnete Sichert hätte die Daten so abgefragt, dass die vergleichende Auswertung zu einem Anstieg führen musste, ohne dass er tatsächlich existierte, ist schlicht falsch. Weder ein in der Abfragemethode begründeter Effekt, noch ein Kohorteneffekt liegen vor. Bei der Aussage, es lägen Eingabe- oder Übertragungsfehler vor, erklärten die dpa Faktenchecker nicht, wem diese Fehler zuzuschreiben sind. Das hätten sie nach vernünftiger Analyse feststellen und klar kommunizieren können. Die dpa-Faktenchecker haben zudem die Aussage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung der Bundesrepublik Deutschland (Zi), es lägen keine Auffälligkeiten vor, ungeprüft übernommen. Zu behaupten, die derzeitige Übersterblichkeit sei definitiv nicht den Impfungen zuzuordnen und zu unterstreichen, dass Impfungen vielmehr Todesfälle verhinderten, ist kein Fakt, sondern eine Meinung ohne wissenschaftliche Grundlage. Dass Impfnebenwirkungen äußerst gering seien, ist nicht belegt.

Check the Checker Faktencheck

Gleich zu Beginn unseres Faktenchecks müssen wir klären, um welche Daten es sich handelt und ob sie wie angefragt geliefert wurden. Gefragt wurde zum einen nach allen Versicherten, die seit 2016 beim Arzt waren und für die 2021 ein Impfnebenwirkungscode abgerechnet wurde, und zum anderen nach allen Versicherten, bei denen seit 2016 zumindest irgendetwas abgerechnet wurde, jedoch ohne eine Abrechnung von Impfnebenwirkungscodes in 2021. Man könnte also sagen: gegen Corona geimpfte Versicherte und Versicherte mit unklarem Corona-Impfstatus. Damit beziehen sich die angefragten Daten auf fast alle Versicherten, wie auch die Größe der beiden Gruppen zeigt: 2,5 Mio. Geimpfte gegenüber 69,5 Mio. Versicherten mit unklarem Impfstatus. Es wurde entgegen der Behauptung der dpa nachweislich nicht nur nach Versicherten gefragt, die 2021 behandelt wurden. [1, 3]

Eine Analyse der Daten ergibt zunächst, dass es keine Übertragungsfehler seitens der AfD gegeben hat. Die Daten wurden so ausgewertet, wie sie im von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV gelieferten pdf vorlagen [3]. Für die Eingabe der Daten und damit für potenziell enthaltene Eingabefehler ist die KBV selbst verantwortlich. Das hätte die dpa leicht anhand der öffentlich zugänglichen Daten überprüfen können [3]. Das Datenmaterial umfasst die Daten aller Versicherten, die ab 2016 und eben nicht nur in 2021 behandelt wurden. Entgegen der Aussage von Dr. von Stillfried, welcher beim der KBV untergeordneten Zi beschäftigt ist, hat die KBV dies bestätigt und bisher nicht widerrufen [3].

Um zu prüfen, ob in diesen Daten ein Kohorten-Effekt vorliegt, muss zunächst klar sein, was ein Kohorten-Effekt überhaupt ist. Ein Kohorten-Effekt ist ein Effekt, der sich aus der Stichprobe selbst ergibt, z. B. viele Eheschließungen in wirtschaftlich günstigen Jahren ziehen etwas später auch mehr Scheidungen nach sich [4]. Was Dr. von Stillfried meint, ist also kein klassischer Kohorten-Effekt. Er bezieht sich vielmehr darauf, dass die Datenauswahl seiner Meinung nach so vorgenommen wurde, dass ein bestimmter Effekt (Anstieg der Todesfälle) eintreten musste. Der Anstieg entstünde, weil Versicherte, die in 2021 noch beim Arzt waren, eben erst ab 2021 versterben konnten, aber nicht davor. Dies ist aber bei den vorliegenden Daten nicht der Fall, denn beide Datenpakete umfassen die Abrechnungen aller Versicherten, die ab 2016 behandelt wurden, wie die KBV bestätigte. Eine Präselektion kann keinen Effekt auf eine Datenmenge haben, in der sie gar nicht gemacht wurde. Würden die Ausführungen von Dr. von Stillfried stimmen, müssten auch andere Abrechnungscodes diesen vermeintlichen Kohorteneffekt aufweisen. Betrachtet man die Daten insgesamt, so zeigt sich der Effekt beim plötzlichen Kindstod R 95 „Plötzlicher unerklärter Tod vor Vollendung des ersten Lebensjahres“ jedoch nicht. Auch diese kleinen Versicherten müssten den sprunghaften Anstieg der Todesfälle ab 2021 zeigen, wenn wirklich nur Versicherte in den Daten enthalten wären, die in 2021 beim Arzt waren. Das ist aber nicht der Fall, wie wir in der untenstehenden Grafik zeigen. Es zeigt sich durch den pandemiebedingten Geburtenrückgang ein leichter Abfall, wie es zu erwarten war.

Der von Dr. von Stillfried postulierte Effekt existiert nicht, und mehr noch, das Datenmaterial ist so wie angefordert.

Auch dass man in die Daten für die R-Diagnosen keinen Anstieg hineininterpretieren könnte, stimmt nicht. Der Anstieg zeigt sich deutlich, wenn man alle Versicherten zusammen betrachtet (s. Grafik). Dass bei der derzeitigen Impfquote in Deutschland auch Geimpfte unter den 69,5 Mio. Versicherten waren, die in 2021 keine Impfnebenwirkung abgerechnet haben, liegt auf der Hand. Unseren Berechnungen zufolge kommt es zu einem signifikanten Anstieg der Codes I46.1, I46.9 und R99 [5, 6]. Die dpa sagt zwar, die Häufung liege nicht an der Impfung, aus unseren Daten könnte man diese Schlussfolgerung allerdings durchaus ziehen, schließlich beginnt der Anstieg im ersten Quartal 2021.

Dass das Zi nun plötzlich eine Grafik veröffentlicht, nach der es angeblich nicht zu einer Häufung plötzlicher Todesfälle kommt, widerspricht den KBV-Daten. Es ist unklar, um welche Daten es sich handelt, da das Zi die Rohdaten nicht zur Verfügung stellt. Aufgrund des unterschiedlichen Erhebungszeitraumes muss es sich aber um andere Daten handeln als die, die die AfD zur Verfügung hatte. Dass das Risiko von Impfnebenwirkungen gering sei, ist höchstwahrscheinlich nicht korrekt. Wir werden diese Aussage der dpa in einem gesonderten Faktencheck überprüfen.

Check the Checker Fazit

Die Faktenchecker der dpa liegen falsch, die Analyse der AfD ist höchstwahrscheinlich korrekt, denn wir kommen mit anderen Rechenmethoden zum gleichen Ergebnis, die Todesfälle sind deutlich angestiegen, und es ist nicht ausgeschlossen, dass dieser Umstand mit der Impfkampagne zusammenhängt. Zu diesem Schluss kommen wir, weil wir anders als Dr. von Stillfried davon ausgehen, dass die KBV die Daten wie gefordert auch für Versicherte mit einer Abrechnung vor 2021 an die AfD geliefert hat, schließlich hat sie dies selbst bestätigt, und die Daten zum plötzlichen Kindstod deuten ebenfalls darauf hin. Dass der Kohorteneffekt bei R96 – R99 auftritt und bei R 95 nicht, würde bedeuten, dass der Datensatz nicht integer ist, d .h. die Daten nicht in sich geschlossen sind. Wenn das der Fall wäre, bliebe uns nur, den korrekten Datensatz zu erhalten.

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