Faktencheck
Faktencheck – nur sehr geringes Risiko für Nebenwirkungen bei neuartigen Corona-Impfstoffen
Die AfD behauptet auf Basis einer Analyse von Krankenkassendaten, dass es durch die Impfung mit den neuartigen Corona-Impfstoffen zu Nebenwirkungen wie unter anderem plötzlichen Todesfällen und Herztoden gekommen sei [1].
Die dpa hingegen behauptete in ihrem Faktencheck zur Datenauswertung, welche die AfD anhand von Krankenkassendaten vorgenommen hat, dass es bei den neuartigen Corona-Impfstoffen nur ein geringes Risiko für Nebenwirkungen gäbe. [2]
In ihrem Faktencheck macht die dpa den Fehler, die Krankenkassendaten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV, welche der AfD vorlagen, nicht selbst zu prüfen.
Wir haben die von der dpa unterlassene Prüfung durchgeführt und dazu die Daten der KBV genutzt [3]. Zur Integrität der Daten sind unsere Faktenchecks der Kassenärtzlichen Bundesvereinigung (KBV), des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung der Bundesrepublik Deutschland (Zi) und der Deutschen Presseagentur (dpa) zu beachten [4, 5, 6]. In der vorliegenden Stichprobe der KBV kam es bei den 2,5 Mio. geimpften Versicherten zu 1,13 Mio. behandlungsbedürftigen Impfnebenwirkungen, die mit einem Corona-Impfnebenwirkungscode (U12.9) abgerechnet wurden. Bei diesen o.g. Versicherten zeigte sich ab Impfbeginn im Mittel ein deutlicherer Anstieg bei der Anzahl der Abrechnungen pro Quartal verglichen mit den Versicherten mit unklarem Impfstatus (siehe Grafik).
Während ab Impfbeginn die mittlere Anzahl der Abrechnungen pro Quartal bei den geimpften Versicherten um 45,12 % anstieg, war bei den Versicherten mit unklarem Impfstatus im Mittel nur ein Anstieg von 24,20 % zu verzeichnen. Absolut betrachtet stieg ab Impfbeginn die Anzahl der Abrechnungen pro Quartal bei den Geimpften im Mittel um 2,795, bei den Versicherten mit unklarem Impfstatus hingegen nur um 1,797. Die Geimpften hatten also einen höheren Behandlungsbedarf, welcher durchaus auf Impfnebenwirkungen zurückzuführen sein könnte. Für beide Gruppen gab es nach Beginn der Impfkampagne also signifikant mehr Abrechnungen pro Quartal, wobei der Anstieg bei den geimpften Versicherten deutlich höher ausfällt als bei denen mit unklarem Impfstatus. Rechnet man eine Unterschiedsprüfung für ausgewählte Codes, etwa Infektionskrankheiten, so ergeben sich tendenziell signifikante Unterschiede zwischen den Quartalen vor und nach Impfbeginn. Bei den nachweislich Geimpften haben sich die Infekte erhöht. Bei den Versicherten mit unklarem Impfstatus zeigte sich kein signifikanter Unterschied, die Zahl der Infekte ist leicht gesunken. Bei den nachweislich Geimpften hat sich also die Infektanfälligkeit tendenziell signifikant erhöht, bei den Personen mit unklarem Impfstatus nicht. Dass es derzeit zu einer massiven Erkältungswelle kommt, lässt sich aus aktuellen Pressemeldungen jedenfalls klar ersehen. [7, 8]
Wir kommen zu dem Schluss, dass die Daten der KBV deutliche Hinweise auf Impfnebenwirkungen bei den neuartigen Corona-Impfstoffen liefern.
An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass wir die AfD nicht vor anderen deutschen Parteien favorisieren. Am allgemein üblichen Parteienbashing egal welcher Parteien beteiligen wir uns allerdings nicht. Wir akzeptieren vielmehr die Entscheidungen des Bundeswahlleiters.
Quellen
[1] https://afdbundestag.de/datenauswertung-von-impffolgen/
Podcast
Für die Auditiven
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Behauptung
Durch die Impfkampagne mit den neuartigen Corona-Impfstoffen ist es zu mehr plötzlichen Todesfällen und Herztoden gekommen.
Das sagt der Faktenchecker
Bei den neuartigen Corona-Impfstoffen gibt es nur ein geringes Risiko für Nebenwirkungen.
Kritik am Vorgehen
Die dpa macht den Fehler, die Krankenkassendaten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV nicht selbst zu prüfen.
Check the Checker Faktencheck
In der vorliegenden Stichprobe der KBV kam es bei den 2,5 Mio. geimpften Versicherten zu 1,13 Mio. behandlungsbedürftigen Impfnebenwirkungen, die mit einem Corona-Impfnebenwirkungscode (U12.9) abgerechnet wurden. Bei diesen o.g. Versicherten zeigte sich ab Impfbeginn im Mittel ein deutlicherer Anstieg bei der Anzahl der Abrechnungen pro Quartal verglichen mit den Versicherten mit unklarem Impfstatus.
Während ab Impfbeginn die mittlere Anzahl der Abrechnungen pro Quartal bei den geimpften Versicherten um 45,12 % anstieg, war bei den Versicherten mit unklarem Impfstatus im Mittel nur ein Anstieg von 24,20 % zu verzeichnen. Absolut betrachtet stieg ab Impfbeginn die Anzahl der Abrechnungen pro Quartal bei den Geimpften im Mittel um 2,795, bei den Versicherten mit unklarem Impfstatus hingegen nur um 1,797. Die Geimpften hatten also einen höheren Behandlungsbedarf, welcher durchaus auf Impfnebenwirkungen zurückzuführen sein könnte.
Für beide Gruppen gab es nach Beginn der Impfkampagne also signifikant mehr Abrechnungen pro Quartal, wobei der Anstieg bei den geimpften Versicherten deutlich höher ausfällt als bei denen mit unklarem Impfstatus.
Rechnet man eine Unterschiedsprüfung für ausgewählte Codes, etwa Infektionskrankheiten, so ergeben sich tendenziell signifikante Unterschiede zwischen den Quartalen vor und nach Impfbeginn. Bei den nachweislich Geimpften haben sich die Infekte erhöht. Bei den Versicherten mit unklarem Impfstatus zeigte sich kein signifikanter Unterschied, die Zahl der Infekte ist leicht gesunken. Bei den nachweislich Geimpften hat sich also die Infektanfälligkeit tendenziell signifikant erhöht, bei den Personen mit unklarem Impfstatus nicht. Dass es derzeit zu einer massiven Erkältungswelle kommt, lässt sich aus aktuellen Pressemeldungen jedenfalls klar ersehen.
Die Daten der KBV liefern deutliche Hinweise auf Impfnebenwirkungen bei den neuartigen Corona-Impfstoffen.