Mimikama: Die aktuell hohen RSV-Fallzahlen haben andere Gründe als Nebenwirkungen der Covid-Impfungen
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weitere Daten benötigt, Thema verfehlt, unwissenschaftlich, Kehrtwende
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Faktencheck

Faktencheck: Ursache des Anstiegs der RSV-Fallzahlen

Mimikama prüft in einem Faktencheck angeblich die Frage, ob es sich bei den gehäuft aufgetretenen Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) bei Kindern um Nebenwirkungen der neuartigen Corona-Impfstoffe handeln könnte [1].

Das Unstimmigste am Faktencheck ist, dass die Überschrift vorgibt, die aktuellen Fallzahlen ließen sich nicht auf Nebenwirkungen der Covid-Impfungen zurückführen, sondern hätten andere Gründe. Diese Behauptung wird im Faktencheck aber gar nicht geprüft. Stattdessen prüft Mimikama andere Fakten, auf welche wir im Anhang eingehen, und ignoriert dabei sogar die Ergebnisse ihrer eigenen früheren Checks. Hierbei ist methodisch auffällig, dass Mimikama für die aufgestellten Thesen außer dem RKI keinerlei medizinische oder wissenschaftliche Quellen nennt, sondern lediglich Nachrichtenseiten oder fachfremde Quellen wie Business Insider. Mimikama selbst bemängelt die unzureichende Datenlage, stellt aber trotzdem Behauptungen ohne Grundlage auf.

Gemäß unserem Faktencheck ergeben sich deutliche Hinweise auf eine Häufung von Infektionskrankheiten bei Geimpften [7].

Der Faktencheck liegt falsch: Die Quelle hat nie behauptet, dass die Impfung an den gehäuften RSV-Infektionen Schuld sei, sie fordert lediglich, dies zu prüfen. Dies ist legitim, schließlich steigen Infektionskrankheiten bei Geimpften überproportional an.

 

Anhang

Ob ein Zusammenhang mit der Corona-Impfung bestehen könnte, negiert Mimikama in seiner Überschrift, prüft es jedoch nicht. Stattdessen gehen die Faktenchecker den Fragen nach, ob das Virus harmlos ist, ob eine Impfung notwendig sein kann, ob es nur für Risikogruppen gefährlich ist und wie lukrativ der Zweig der Frühgeborenen-Intensivmedizin ist. Da diese Fragen nichts mit der Eingangsbehauptung Mimikamas zu tun haben, findet unsere Überprüfung lediglich im Anhang Erwähnung.

Ob Frühgeborenenmedizin lukrativ ist oder nicht, sollte an keiner Stelle eine Rolle spielen. Nicht durchgeführte Behandlungen stellen eine unterlassene Hilfeleistung dar. Behandelt werden muss also, und zwar ungeachtet der Kosten. Ob Mimikama diese These nur anführt, um von irgendetwas abzulenken, wissen wir nicht. Die „Angstmacherei“ vor RSV betreibt Mimikama im Artikel auf jeden Fall selbst, und zwar ohne Datengrundlage, wie die Faktencheckseite selbst zugibt. Dies führt uns direkt zu Mimikamas Aussagen zur Gefährlichkeit des Virus und den Überlegungen zu einer möglichen Impfung. Nur 2 von 1000 erkrankten Kindern unter 2 Jahren versterben laut RKI an RSV, was einer Case fatality rate (CFR) von 0,2 % entspräche. Zum Vergleich: Die CFR für Corona lag in Deutschland bei 0,45 % [3]; für die Grippe liegt die CFR zwischen 0,1 und 0,5 %, je nach Studie [4, 5]. Für eine breitere Altersgruppe liefert das RKI keine Daten, und es gibt laut Mimikama auch keine entsprechende Studienlage [1]. Hier lässt sich also keine dezidierte Aussage dazu treffen, dass das Virus auch für nicht vorerkrankte und ältere Kinder sehr gefährlich sei, obwohl Mimikama dies behauptet. Mimikama stellt weiterhin dar, dass eine Impfung gegen RSV sinnvoll wäre, allerdings gibt es bisher überhaupt keine Impfstoffe, wohingegen andere Maßnahmen wie etwa monoklonale Antikörper vom RKI nur für Risikogruppen empfohlen werden [2]. Dies erwähnt Mimikama jedoch nicht. Was Mimikama tatsächlich erwähnt: Die erhöhte Zahl an Atemwegserkrankungen hängt mit den Coronamaßnahmen zusammen, eine natürliche Durchseuchung ist ausgeblieben [1, 8, 12]. Hierfür kritisiert Mimikama auch die Politik [1], und das, obwohl sich der Faktenchecker im Vorfeld noch selbst für diese Maßnahmen ausgesprochen bzw. diese sogar verteidigt hatte [6, 9, 10, 11].

Das Virus scheint entgegen Mimikamas Behauptung für nicht vorerkrankte Kinder nicht übermäßig gefährlich zu sein; für genauere Angaben fehlt eine Datenlage. Eine Impfung scheint für nicht vorerkrankte Kinder nicht notwendig und steht auch nicht zur Verfügung. Die Lukrativität der Frühgeborenen-Intensivmedizin ist irrelevant; zur Frage der Angstmacherei oder einem Zusammenhang zur Corona-Impfung stellt Mimikama keine genaueren Untersuchungen an, obwohl es Hinweise in dieser Richtung gibt. Wo Mimikama richtig liegt, ist, dass Maßnahmen wie Lockdowns, Kita- und Schulschließungen sowie Maskentragen die RSV-Welle bei Kindern befeuert haben. Dies hätte der Faktenchecker allerdings auch schon in früheren Checks klarstellen müssen.

 

Quellen

[1] https://www.mimikama.org/gefaehrliche-falschinformationen-zu-rsv/

[2] https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_RSV.html

[3] https://ourworldindata.org/mortality-risk-covid

[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3809029/

[5] https://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(10)70120-1/fulltext

[6] https://www.mimikama.org/wiederkehrende-lockdowns/

[7] https://www.restart-democracy.org/2023/01/01/dpa-nur-geringes-risiko-fuer-nebenwirkungen-bei-corona-impfstoffen/

[8] https://www.restart-democracy.org/2022/12/15/7712/

[9] https://www.mimikama.at/masken-gehirn/

[10] https://www.mimikama.at/nicht-wegen-masken-haftbar/

[11] https://www.restart-democracy.org/2022/12/22/correctiv-masken-schwaechen-nicht-das-immunsystem/

[12] https://www.restart-democracy.org/2022/12/20/mimikama-beibehaltung-von-kontaktbeschraenkung-macht-anhaltende-lockdowns-ueberfluessig/

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Wir sehen nicht alle falschen Faktenchecks. Schlag uns einfach eine Seite zur Prüfung vor. Hast Du den Verdacht, dass ein Faktencheck falsch ist? Sind Sachverhalte nicht nachvollziehbar beschrieben? Schreib uns. Ganz kurz, ganz knapp. Wir übernehmen den Rest.

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Hier die Übersicht!

Behauptung

Bei den vor wenigen Wochen gehäuft aufgetretenen RSV-Infektionen, den Respiratorischen Synzytial-Virus-Infektionen, bei Kindern könnte es sich um Nebenwirkungen der neuartigen Corona-Impfstoffe handeln.

Das sagt der Faktenchecker

Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) lassen sich nicht auf Nebenwirkungen der Covid-Impfungen zurückführen. Die aktuell hohen Fallzahlen haben andere Gründe.

Kritik am Vorgehen

Das Unstimmigste am Faktencheck ist, dass die Überschrift vorgibt, die aktuellen Fallzahlen ließen sich nicht auf Nebenwirkungen der Covid-Impfungen zurückführen, sondern hätten andere Gründe. Diese Behauptung wird im Faktencheck aber gar nicht geprüft. Stattdessen prüft Mimikama andere Fakten, auf welche wir im Anhang eingehen, und ignoriert dabei sogar die Ergebnisse ihrer eigenen früheren Checks. Hierbei ist methodisch auffällig, dass Mimikama für die aufgestellten Thesen außer dem RKI keinerlei medizinische oder wissenschaftliche Quellen nennt, sondern lediglich Nachrichtenseiten oder fachfremde Quellen wie Business Insider. Mimikama selbst bemängelt die unzureichende Datenlage, stellt aber trotzdem Behauptungen ohne Grundlage auf.

Check the Checker Faktencheck

Gemäß unserem Faktencheck ergeben sich deutliche Hinweise auf eine Häufung von Infektionskrankheiten bei Geimpften [7].

 

Anhang

Ob ein Zusammenhang mit der Corona-Impfung bestehen könnte, negiert Mimikama in seiner Überschrift, prüft es jedoch nicht. Stattdessen gehen die Faktenchecker den Fragen nach, ob das Virus harmlos ist, ob eine Impfung notwendig sein kann, ob es nur für Risikogruppen gefährlich ist und wie lukrativ der Zweig der Frühgeborenen-Intensivmedizin ist. Da diese Fragen nichts mit der Eingangsbehauptung Mimikamas zu tun haben, findet unsere Überprüfung lediglich im Anhang Erwähnung.

Ob Frühgeborenenmedizin lukrativ ist oder nicht, sollte an keiner Stelle eine Rolle spielen. Nicht durchgeführte Behandlungen stellen eine unterlassene Hilfeleistung dar. Behandelt werden muss also, und zwar ungeachtet der Kosten. Ob Mimikama diese These nur anführt, um von irgendetwas abzulenken, wissen wir nicht. Die „Angstmacherei“ vor RSV betreibt Mimikama im Artikel auf jeden Fall selbst, und zwar ohne Datengrundlage, wie die Faktencheckseite selbst zugibt. Dies führt uns direkt zu Mimikamas Aussagen zur Gefährlichkeit des Virus und den Überlegungen zu einer möglichen Impfung. Nur 2 von 1000 erkrankten Kindern unter 2 Jahren versterben laut RKI an RSV, was einer Case fatality rate (CFR) von 0,2 % entspräche. Zum Vergleich: Die CFR für Corona lag in Deutschland bei 0,45 % [3]; für die Grippe liegt die CFR zwischen 0,1 und 0,5 %, je nach Studie [4, 5]. Für eine breitere Altersgruppe liefert das RKI keine Daten, und es gibt laut Mimikama auch keine entsprechende Studienlage [1]. Hier lässt sich also keine dezidierte Aussage dazu treffen, dass das Virus auch für nicht vorerkrankte und ältere Kinder sehr gefährlich sei, obwohl Mimikama dies behauptet. Mimikama stellt weiterhin dar, dass eine Impfung gegen RSV sinnvoll wäre, allerdings gibt es bisher überhaupt keine Impfstoffe, wohingegen andere Maßnahmen wie etwa monoklonale Antikörper vom RKI nur für Risikogruppen empfohlen werden [2]. Dies erwähnt Mimikama jedoch nicht. Was Mimikama tatsächlich erwähnt: Die erhöhte Zahl an Atemwegserkrankungen hängt mit den Coronamaßnahmen zusammen, eine natürliche Durchseuchung ist ausgeblieben [1, 8, 12]. Hierfür kritisiert Mimikama auch die Politik [1], und das, obwohl sich der Faktenchecker im Vorfeld noch selbst für diese Maßnahmen ausgesprochen bzw. diese sogar verteidigt hatte [6, 9, 10, 11].

Das Virus scheint entgegen Mimikamas Behauptung für nicht vorerkrankte Kinder nicht übermäßig gefährlich zu sein; für genauere Angaben fehlt eine Datenlage. Eine Impfung scheint für nicht vorerkrankte Kinder nicht notwendig und steht auch nicht zur Verfügung. Die Lukrativität der Frühgeborenen-Intensivmedizin ist irrelevant; zur Frage der Angstmacherei oder einem Zusammenhang zur Corona-Impfung stellt Mimikama keine genaueren Untersuchungen an, obwohl es Hinweise in dieser Richtung gibt. Wo Mimikama richtig liegt, ist, dass Maßnahmen wie Lockdowns, Kita- und Schulschließungen sowie Maskentragen die RSV-Welle bei Kindern befeuert haben. Dies hätte der Faktenchecker allerdings auch schon in früheren Checks klarstellen müssen.

Check the Checker Fazit

Der Faktencheck liegt falsch: Die Quelle hat nie behauptet, dass die Impfung an den gehäuften RSV-Infektionen Schuld sei, sie fordert lediglich, dies zu prüfen. Dies ist legitim, schließlich steigen Infektionskrankheiten bei Geimpften überproportional an.

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